Kia Ora! Du bist auf meinem Blog gelandet. Ich bin Max, 23 aus Bayern und zusammen mit meiner Freundin Lena verbringe ich ein halbes Jahr in Neuseeland (Feb. 2016 - Aug. 2016). Ich habe ein Auslandssemester an der University of Auckland gemacht. Hier berichte ich über unsere Zeit in Auckland und unsere anschließende Reise durch Neuseeland mit dem Camperngvan.
So dramatisch sich der Titel meines heutigen Eintrages auch anhört, aber er ist war. Heute, Sonntag, den 07.08.2016 verbringen wir die letzte Nacht in Neuseeland. Welcher Ort würde sich hierfür wohl besser eignen als der, an dem alles begann. Wir dürfen heute noch einmal bei unserer Freundin Sue schlafen, bei der wir auch die ersten zwei Wochen, gleich nach unserer Ankunft in Auckland waren. Sue hat uns herzlich empfangen, gemeint das wir uns eh auskennen und uns einfach wie zuhause fühlen sollen. Als Bonus durften wir natürlich auch in den 38,5° Grad heißen Outdoorspa Pool, den sie ganz neu angeschafft hat. Neben der Tatsache, das wir den Camper Van heute wieder auf Rückgabe stand gebracht haben, unsere Wäsche sortiert, gewaschen, getrocknet und verpackt haben, muss natürlich an so einem Tag auch noch etwas schief gehen. Als ich Lena ihr Handtuch geben wollte um sich nach dem ab zu trocknen, musste mir dabei natürlich ihr Handy ins Wasser fallen. Blitzschnell wieder herausgefischt und ausgeschalten, habe ich es dann zum trocknen gelegt. Mal sehen ob es morgen noch funktioniert, Lena's Laune ist zumindest für heute im Eimer.
Lange Resümees möchte ich mir sparen, da jeder andere Eindrücke und Erlebnisse in einem Auslandssemester sammelt. Eines ist dennoch gleich, genau wie jeder andere würde ich es jederzeit wieder tun! Auch ein Dankeschön an meine Freundin, Lena, die mit dabei war und das Abenteuer mit gemacht hat.
Das war nun vorerst der letzte Blog Eintrag, ich hoffe euch haben meine Beiträge gefallen.
Servus
Am Montag haben wir sozusagen unsere Rückreise nach Auckland angetreten und sind nach Picton gefahren. Von dort aus ging am Dienstag um 9:30 Uhr unsere Fähre auf die Nordinsel. Die erste Fahrt mit der Fähre war richtig klasse, wir haben das schaukeln der Wellen kaum bemerkt. Dieses mal hingegen war es ziemlich heftig, wobei ruhige See angekündigt war. Wie auch immer, um 13 Uhr waren wir dann letztendlich in Wellington. Mit einem nicht allzu gutem Magen ging es dann mit dem Van weiter Richtung Auckland. Als Nachtquartier haben wir einen Campingplatz in der Nähe des Tongario National Parks gefunden. Sofern das Wetter mitspielt möchte ich noch unbedingt das Tongario Crossing - eine mini Alpenüberquerung - machen.
Heut morgen haben wir gleich bei der Kaikoura Whale Watch Company angerufen um nachzufragen, ob heute eine Tour stattfindet, da diese die letzten Tage immer abgesagt wurde. Siehe da, wir hatten Glück, um zehn Uhr startete unsere Tour. Das 16 Meter lange Boot ist mit zwei V8-Motoren mit jeweils 400 PS ausgerüstet und treibt zwei Jetdüsen damit an. Das Boot geht richtig vorwärts, als Vorwarnung hat jeder vor sich eine Packung Seasicktüten (Kotzüten) und hat beim Check-in eine Reisetablette kaufen können. Die freundliche Crew hat uns alles rund um die Wale und das Meer erklärt. Nach nur 45 Minuten haben wir dann schon den ersten Sperm Wal gesichtet. Dieser taucht 40-60 Minuten, und kommt dann für 5-10 Minuten zum Luftholen an die Oberfläche. Das Highlight ist dann, wenn der Wal wieder abtaucht und dabei mit seiner großen Schwanzflosse senkrecht ins Wasser taucht. Das ganze Spektakel durften wir drei mal beobachten und waren danach wirklich beeindruckt. Das wackeln des Bootes hat mehreren nicht so gut bekommen, leider auch mir. Nach ca. drei Stunden ging es dann zurück in den Hafen, dabei haben wir dann noch Dusky Dolphins gesehen. Das waren ca. 50 Stück, die neben dem Boot auf- und absausten. Danach gab es noch mein Lieblingsessen - Fish & Chips, bevor es mit dem Campervan weiter nach Picton ging.
Ein guter Morgen. Direkt mit Meerblick und Wellenrauschen aufgewacht, hat uns das tolle Wetter begrüßt. Die kleine Stadt am Meer hat viel Charme und schöne Natur. Nach einem Sparzirgang durch die Stadt ging es an die Küste, zu einer Seelöwen Kolonie. Im Anschluss gingen wir noch auf einen Aussichtspunkt, der mir persönlich zu touristisch war.
Das hoch gelobte Thermal Erlebnis Neuseelands. Flop!!! Der ganze Spaß ist vollkommen überteuert, jeder andere Hot Pool in Neuseeland hat ein besseres Preis/Leistung-Verhältnis. Nach vier Stunden sind wir dann wieder weiter gereist Richtung Kaikoura, unserem letzten Stopp auf der Südinsel. Hier haben wir einen tollen Platz am Strand zum campen gefunden.
Die Stadt, die für Erdbeben in 2010 und 2011 bekannt ist. Diese haben einen Großteil der Stadt zerstörten. Ganz Christchurch ist gerade eine mega Baustelle. Egal wohl man hinsieht, überall wird ein neues Gebäude errichtet oder ein altes restauriert. Wir haben den Tag gemütlich im C1 Espresso Kaffee begonnen. Das Kaffee ist einfach der Wahnsinn, ich kann es jedem nur empfehlen. Danach bestaunten wir die Ruinen, die noch zahlreich herum stehen und machten eine Stadtrundfahrt mit der Tram. Allgemein ist es eine ganz nette Stadt, mit aber nicht allzu vielen Highlights. Am späten Nachmittag sind wir dann mit unserem Van weiter Richtung Hanmer Springs gefahren.
Nach drei sehr schönen Tagen im Hochland ging es heute weiter nach Christchurch. Die Fahrt ging über 4 Stunden und war landschaftlich eher unspektakulär - vielleicht waren wir ein wenig verwöhnt von den letzten Tagen. Die Temperaturen sind jetzt wieder im zweistelligen Plus Bereich und wir freuen uns auf Stadtbummeln und Sightseeing.
Heut morgen sind wir mit eisigen -5 Grad im Campervan wach geworden und mussten feststellen das alles eingefroren war. Nachdem wir uns wieder erwärmt haben ging es dann zum Frühstücken und danach weiter zu einer Wanderung im Tasman Valley. Dort kann man die Grünen "Blue Lakes" betrachten sowie den Tasman Gletschersee. Die Blue Lakes waren vor noch zehn Jahren schön blau vom Gletscher Wasser, jetzt wo der Gletscher weit zurück gegangen ist, sind sie grün, da sie jetzt von Regenwasser, das wärmer ist, gefüllt sind. Der Gletschersee hingegen ist eine Pracht. Die Gegend wäre cool um weiter zu den Gletschern vorzudringen, was allerdings vom DOC nicht gewollt ist. Danach ging es dann mit dem Auto weiter Richtung Lake Tekapo. Dort befindet sich der kleine Mount John, den man mit dem Auto hinauffahren kann. Oben hat man mit 1000 Metern Höhe einen tollen Blick über den See sowie die Gebirgslandschaft. Im Kaffee gab es einen kleinen Snack und anschließend noch einen ausgiebigen Spaziergang. Gegen spätnachmittags fuhren wir dann zu den Hot Pools. Das sind drei Becken, von 36 bis 40 Grad warmen Wasser. Dort blieben wir drei Stunden und genossen den Sonnenuntergang. Die Gegend ist bekannt für den klaren Sternenhimmel, dieser ist wirklich außergewöhnlich. Am Parkplatz für die Nacht, außerhalb von Tekapo, konnten wir diese Schönheit nochmal bewundern.
Heut Morgen hat uns eine lila färbende Himmel am Lake Pukaki geweckt. Keine Wolken, kein Regen, alles wunderbar! Ab ging's zum Mount Cook National Park. Gegen Mittag dort angekommen entschiedenen wir uns erst einmal Mittag zu essen mit einer Dose Tunfisch, Humus, Käse und ein wenig Baguette- das einzige Brotartige Stück Lebensmittel hier in NZ. Danach machten wir uns auf den Hooker Valley Track, für den man vier Stunden einplanen soll. Wir waren gut unterwegs und passierten trotz Schnee und Wind die Hängebrücken in guter Zeit. Am Ziel angekommen - dem Gletschersee unterhalb des Mount Cooks herrschte kurzzeitig wieder Weltuntergangsstimmung und ich hoffte es lässt gleich wieder nach. Nach nur 4 Minuten war der Himmel wieder klar und der Ausblick einfach genial. Nach dem Matterhorn ist dieser Berg eindeutig mein Favorit. Nach ca 3,5 Stunden waren wir zurück am Auto und fuhren dann noch in das im Zentrum gelegene Sir Edward Hillary Museum. Das kostet normalerweise 20$ pro Person, heute war er allerdings wegen Wartungsarbeiten kostenlos und meiner Meinung nach ohne Einschränkungen zu sehen. Dort haben wir einen Film über die Erstbesteigung angesehen. Im Anschluss ging es noch in ein tolles Pup, wo wir uns aufwärmten und noch zu Abend essen. Was für ein Tag.
Heute haben wir die Weiterfahrt zum Mount Cook geplant - Neuseelands höchstem Berg. Eine Besteigung ist zu dieser Jahreszeit nahezu unmöglich, aber das Tal ist wunderschön und von vielen Naturattraktionen geprägt. Leider mussten wir unseren Plan ändern und zum Lake Tekapo fahren, da das Wetter katastrophal war. Aber auch dort war es nicht recht viel besser... Letztendlich erlebten wir an diesem Tag alles... Schneesturm, Regenschauer und wiederstrahlenden Sonnenschein am Abend. Wir verbrachten anschließend eine weitere Nacht am Campingplatz am Lake Pukaki.
Heut Morgen flohen wir erst einmal von Dunedin, da alle angeboten Touren/Attraktionen in unseren Augen überteuert waren. Entlang dem Highway 1 war unser Ziel heute in die Gegen Oamaru zu kommen. Auf den 120 Kilometern entlang der Straße haben wir viel schöne Landschaft genießen können. Klares Highlight war ein Stopp an einem ganz unscheinbaren Parkplatz. Von dort führte ein kleiner Trampelpfad hinunter zum Strand. Dort hat mein Muschelsammler Herz höher geschlagen. Die seltene Paua Shell sowie schöne Schnecken Muscheln konnten wir dort zu Hauf finden. Eine Frau die wir am sonst einsamen Strandabschnitt trafen hat uns noch den Tipp gegeben einen Stopp am fünf Minuten entfernten Wildlife Reserve zu machen. Dort angekommen waren wir beide von der einfachen aber brillanten Schönheit dieses Ortes fasziniert. Besonderes Erlebnis war es ungeschützt 3 Meter neben einem 150 Kilo Seebären zu stehen, da hab ich mir schon ein bisschen in die Hosen gemacht. Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter zum Moeraki Point - dort findet man 55 Millionen Jahre alte Gesteinskugeln mitten am Strand. Ziemlich interessant und unwirklich, aber definitiv wert. Danach ging es zum Campingplatz, um am nächsten Tag gut ausgeruht wieder weiter reißen zu können.
Heute ging es 210 Kilometer weiter nach Dunedin. Auch Lena entschied sich einen Teil der Strecke zu fahren. Die restlichen 185 Kilometer fuhr dann wieder ich. Die schöne Hügellandschaft entlang der Highways sind ein Traum. In Dunedin angekommen mussten wir erst sehr lange nach einem Parkplatz suchen, bevor wir die schöne Stadt erkunden konnten. Historische Gebäude findet man hier zu Genüge. Am Abend wollten wir eine Brauerei Führung in der größten Bierbrauerei "Speight's" Neuseelands machen. Leider wurde die Tour abgesagt und wir machen noch einen Absacker ins Bräustüberl. Hier gab's 0,66 Liter Bier - wie in Neuseeland üblich, sowie das hausgemachte Knoblauchbrot. Gut war's!
Heute ging es früh raus um die Bootsfahrt durch den Milford Sound zu machen. Die Fahrt dauert gut 100 Minuten und verläuft durch den Fjord mit sehr schönen Ausblicken. Auf dieser Fahrt haben wir alle möglichen Wetterlagen erlebt, von Sturm bis Sonnenschein alles dabei. Highlights waren neben den Wasserfällen, die hunderte Meter ins Meer stürzen, Seerobben und Delfine, die neben unserem Boot schwammen. Nach der Fahrt ging es dann mit dem Auto wieder raus aus dem Milford Sound Richtung Dunedin um langsam unsere Rückreise anzutreten.
Heute Morgen ging es auf die letzten 60 Kilometer nach Milford Sound. Über Nacht hat es ziemlich stark geregnet, sodass wir unsere geplante Wanderung sausen haben lassen. Laut Navi sollten wir für die Route 35 Minuten brauchen - es waren knapp 100. Bis hier her war die Landschaft wunderschön grün und wirkte eher sommerlich. Nach fünf Minuten Autofahrt sahen wir schon den ersten Schnee am Fahrbahnrand liegen. Eine unwirkliche Landschaft - wie aus einem Fantasyfilm. Flache Straßen, links und rechts stehen 1800 Meter hohe Felsmassive, von denen Wasserfälle in die Tiefe stürzen. An manchen Stellen verschlägt die Natur einem hier den Atem, wirklich einmalig was man hier zu Gesicht bekommt. Sogar mehrere frei lebende Keas haben wir am Straßenrand gesehen. Kea ist nach dem Kiwi der bekannteste Vogel Neuseelands. Gut angekommen in Milford Sound besorgten wir uns noch Tickets für eine Bootsfahrt am nächsten Tag sowie einen Stellplatz am Campground. In Mitten der herrlichen Landschaft würde man fast zu träumen beginnen, wenn nicht die lästigen Sandflies einem ständig zerfleischen möchten. Von den bis jetzt 3200 Kilometern, die wir zurück gelegt haben, waren diese 60 mit Abstand einer der schönsten, was die Landschaft betrifft. Man muss höllisch auf der Hut sein, denn Schnee, Glatteisen und Steinschlag sind hier ganz normal und sollten beachtet werden.
Die knapp 240 Kilometer von Queenstown nach Milford Sound haben einiges zu bieten. Die zwei Gebiete sind Luftlinie nur 50 Kilometer voneinander getrennt, dies allerdings von den Südalpen sowie Lake Wakatipu. Mein Moto "Zeit lassen und genießen", den der Weg ist das Ziel! Die Straße ist gut ausgebaut und mit beeindruckenden Ausblicken wahrhaft übersät! Seen, Berge, Stepplandschaft sowie Weideflächen mit Rotwild, Kühen und Schafen machen die Fahrt zu einer kleinen Safari. Auf der Strecke liegt die Stadt TE ANAU, in der wir eine Pause gemacht haben. Unser Schlafplatz liegt ca. 80 Kilometer vor Milford Sound und bietet Bergpanoramen sowie einen schönen Bach. Nachdem ich den Grill angemacht habe um unser Rumpsteak zu grillen, wurden wir bereits von hunderten Sandflies überfallen. Vergesst Mücken, Stanzen oder sonstige Insekten aus Deutschland - diese Viecher sind die Hölle! Sie stechen nicht, sie beißen! Sogar durch die Jeans - das ist nicht lustig. Im Campervan selbst habe ich über 20 dieser lästigen Biester erschlagen bevor ich mich entspannen konnte.
Heut Morgen sind wir mit Regen geweckt worden. Da wir ein wenig von der Kälte angeschlagen waren, entschieden wir uns heute für einen entspannten Tag. Wir fuhren daher direkt zum Baden in das Alpine Aqualand in Queenstown. Für 5€ pro Person darf man hier Baden so lange man will und hat einen wundervollen Ausblick auf die Berge. Im Anschluss gab es noch einen kleinen Stadtbummel. Die Innenstadt in Queenstown gehört meiner Meinung nach zu einer der schönsten Neuseelands! Highlight am Abend war das leckere Eis im Kaffee Patagonia, ein italienisches Eis wie wir es von zu Hause kennen, in Neuseeland.
Heute wollte ich ein wenig von der Natur hier in Queenstown erkunden und habe mir den beliebten Hill Walkway rausgesucht. Dieser klingt harmloser als er letztendlich ist. Zu Beginn läuft man erstmal Straßen mit 40% Steigung und wundert sich nicht, dass im Gehweg der Straße eine Treppe eingelassen ist. Danach geht das ganze in einen schönen Wanderweg über, der hinauf auf den Queenstown Hill führt. Der Weg ist abwechselnd steil und sehr steil, mit wenig flachen Passagen. Die nicht so wanderbegeisterte Lena war davon weniger angetan als ich. Nach gut 1,5 Stunden waren wir dann letztendlich oben und haben am "Vogelnest" die Aussicht genossen. Da es aber auch noch einen weiteren Abschnitt, namens Summittrack gab, habe ich kurzer Hand entschlossen diesen auch noch zu nehmen. Hier kommt jetzt die böse Überraschung, aus einem gut ausgelegtem Wanderweg wird nun eine gefrorene und verschneite Trampelroute hinauf zum Gipfel. Lena hat tapfer mitgehalten, die letzten 100 Höhenmeter allerdings mir überlassen. Die Bemühungen dort hoch zu kommen sind es meiner Meinung nach ganz klar wert! Man sieht 360° über ganz Queenstown und genießt bei gutem Wetter erstklassiges Bergpanorama.
Nach einer verregneten Nacht ging es am Morgen bei schönem Wetter weiter nach Queenstown. Leider hat unser Campervan ein Leck und es hat hereingetropft. Das erste Ziel war daher eine Werkstatt. Während der Reparatur wahren wir in der Stadt und haben uns ein wenig umgesehen. Queenstown ist ein Wintermärchen - schöne Innenstadt mit toller Bergkulisse und Seelage.
Heute morgen ging es gleich weiter nach Arrowtown, einer kleinen Stadt bei Queenstown. Diese nostalgische Stadt ist für Gold bekannt. Eine Hauptstraße, ein Fluss und ein paar Häuschen rings herum, das ist alles. Wir sind die Straße einmal auf und ab gegangen und waren erstaunt, wie viele Touristen verhältnismäßig zu den Einwohnern vorhanden waren. Besonderes schön war es einen Kaffee in einem italienischen Bistro zu trinken - wobei das Tüpfelchen auf dem i noch fehlte. Das Bistro ist stylisch und optisch sieht alles piko bello aus, aber der Geschmack - auf den es meiner Meinung nach ankommt - ist noch verbesserungswürdig. Es sei denn, ich habe hier in Neuseeland eine andere Wahrnehmung von italienischen Kaffee als in Deutschland. Ist ja auch egal. Danach ging es ins Informationszentrum, dort haben wir ein paar Infos rund um die kleine Stadt erhalten und zogen dann weiter Richtung Fluss. Für nur 3 Dollar konnte man sich eine Goldpfanne mit Schaufel leihen und selbst sein Glück am Goldfluss probieren. Gleich in der ersten Pfanne war ich mit einem kleinen Krümel "erfolgreich". Danach habe ich aber vergebens weitere Pfannen gewaschen und Löcher gegraben. Wäre das Flusswasser nicht so dermaßen kalt gewesen, wäre ich sicherlich noch einige Stunden dort geblieben, da es mir einfach extrem Spaß machte. Mit zwei mickrigen Goldkrümeln gingen wir dann zurück zum unserem Campingplatz und freuten uns auf eine heiße Dusche. Als wir dann am Abend unser Essen auf den Herd stellten ging auf einmal der Strom nicht mehr und alles war dunkel - ein Stromausfall. Na super. Wir hatten alles was wir brauchten in die Gemeinschaftsküche geschleppt um dort uns ein feines Abendessen zu kochen. Da nach über 30 Minuten Dunkelheit keine Änderung in Sicht war, gingen wir dann bei strömenden Regen zurück zum Campervan und kochten dort. Beim Essen ging der Strom dann zum Glück wieder an, ohne diesen würde es in der Nacht ziemlich kalt werden. In Queenstown werden die nächsten Tage Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes und starker Schneefall erwartet.
Heute gab es als Weckton das prasseln vom Regen auf dem Autodach. Es stellte sich heraus, dass dies den ganzen Tag anhalten würde. Nach vielen sonnigen und schönen Tagen, hatten wir heute einen richtigen Regentag. Aber das macht in der Regel nichts, auch an schlechten Tagen kann man an vielen Orten Neuseelands seinen Spaß haben. Heute habe ich meine Noten bekommen, und war damit so zufrieden, das ich Lena erst einmal zum Mittagessen eingeladen habe. Das kleine Bistro Kai Whakapai ist ein echt Feinschmecker Tipp. Der Laden läuft so gut, das Leute warten einen Tisch zu bekommen - was man in Neuseeland selten vorfindet. Wir haben uns Pasta, Burger und hausgemachten Kürbissalat gegönnt. Mit vollem Magen haben wir uns noch einmal in die iSight getraut und wurden heute von einer anderen Dame höchst freundlich betreut. Ihr Tipp war das Transport und Spielzeugmuseum auf der Straße nach Queenstown. Dort angekommen haben uns eine riesige Sammlung - eher Messiwahnsinn - erschlagen. Der Gründer des "Museums" hatte offenbar einen Sammlerwahn! Es gibt alles. Spielsachen, Spardosen, Koffer, Deko, Flaschen und vor allem Autos, Autos, Autos... Highlight des skurrilen Sammlerwahns war eine Löffelsammlung mit 7 Vitrinen und hunderten Exponaten. Die Autos reichen von Audi 80 bis zum Ford T1 Modell - so etwas habe ich selbst noch nie gesehen und war echt erstaunt welch seltene Fahrzeuge in den Flugzeughangern dicht an dicht gestellt waren. Der Zustand der Stücke war überraschend gut, obwohl die Atmosphäre eher einer Rumpelkammer glich, schätzungsweise stehen in diesen Museum mehrere Millionen Dollar an Oldtimern, dass dort anscheinend niemand kümmert. Im Anschluss gab es im Shop noch einen erstklassigen Kaffee serviert sowie einen schön warmen Holzofen.
Heute ging es früh raus aus dem Bett, noch duschen und frühstücken, danach ab ins Wohnmobil. Wir wollen die 260 Kilometer entlang dem Highway 6 nach Wanaka fahren. Laut Navi braucht man hierfür 2,5 Stunden, in Realität mit Pausen eher 6. Die Strecke geht zuerst entlang am Meer an schönen Küstenwäldern und zur Linken die Berge. Danach geht es ins Hochland ins Landesinnere. Entlang eines riesigen Bergflusses, schlängelt man sich gemütlich durch die Berge hindurch. Auf der Strecke gibt es immer wieder kleine Highlights wie Wasserfälle, Ausblicke auf den kristallklaren Fluss und tolle Landschaft. Am Lake Wanaka angekommen sind es immer noch 50 Kilometer bis zum Stadtzentrum. Trotz bewölktem Himmels war die Fahrt sowie die zahlreichen Panoramen echt spitze. Wanaka an sich ist ein Wintertourismusörtchen. Das heißt es ging zu wie Harri! Nach endloser Parkplatzsuche wurden wir in den sonst so freundlichen und hilfsbereiten iSights auf die Infoheftchen verwiesen. Der Ort ist sehr bekannt für Skifahren und Angebot gibt es massenhaft. Nach kurzer Recherche haben wir das Vorhaben aber gleich wieder sacken lassen, da über 100€ für Skiverleih und 20 Kilometer Pistenlandschaft in unseren Augen zu viel war. Auf der Suche nach einem Campingplatz sind wir durch ganz Wanaka getuckert und haben dann weit außerhalb einen kostenlosen Stellplatz gefunden. Fazit vom Tag - Wanaka ist ein "nobles" Städtchen, was aber keinen Bock auf Touristen hat.
Nach der vielen Action gestern haben wir es heute ruhig angehen lassen und sind weiter zum Fox Gletscher gefahren. Dort befindet sich ein See, der Lake Matheson, der ungefähr so groß wie der Ingolstädter Baggersee ist. Dieser See wird auch Mirrow Lake oder zu Deutsch Spiegelsee genannte. Warum? Einfach die Bilder anschauen, dann ist diese Frage beantwortet. Das ganze hat er einem morastigen Grund, geringem Wasser Zu- / Abfluss sowie einer sehr hohen Wasserreinheit zu verdanken. Der Rundweg dauert 1,5 Stunden und führt über drei Aussichtspunkte. Zum Schluss gab's noch lecker Kaffee und Lunch im Bistro am Parkplatz. Selbst zu dieser Jahreszeit war ungewöhnlich viel los, wer diesen schönen See auch bewundern möchte, aber nicht unbedingt durch hunderte aufgebrauste andere Urlauber gestört werden will, sollte sehr früh Morgens oder spät Abends sein Glück versuchen.
Mittlerweile fallen die Temperaturen Nachts auf bis zu 0 Grad. Ziemlich frostig. Viele Camper, die im Auto oder kleineren Vans, ohne zusätzlicher Heizung schlafen, machen Nachts ab und an ihre Autos an, um sich ein wenig zu erwärmen und stehen dann meist mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Wir hingegen haben es sehr kuschlig mit zwei Wolldecken und einer normalen Bettdecke und schlafen jeden Tag gute 10 Stunden.
Nachdem wir uns fertig gemacht haben, fuhren wir ins Franz Josef Dorf, dem Hauptquartier des Gletschertourismus. Wir haben unsere Tour bei den Franz Josef Glacier Guides über die i-sight in Hokitika gebucht. Um 12.30 Uhr haben wir eingecheckt und wurden von dort an bestens betreut. Voll ausgestattet mit wasserdichten Schuhen, Jacke und Hose sowie Steigeisen, Mütze und Handschuhe ging es dann nach einer kurzen Einweisung Richtung Helikopter Landeplatz. Dort konnten wir sehen wie nahezu alle 5 Minuten ein Heli mit 7 Leuten on Bord landete und nach 3 Minuten wieder abhebte. Die Aufregung vor unserem erster Heliflug war groß. Schneller als es uns lieb war saßen wir dann bereits selbst im Heli und hoben ab. Wow, das ist genial. Nach einem rasantem Start genossen wir bei strahlendem Sonnenschein das Bergpanorama und waren vor Begeisterung sprachlos. Auf dem Gletscher hat unsere Pilot ein paar Kunststücke demonstriert, die bereits nach der ersten Minute meinen Magen an seine Grenzen brachten, dennoch hat es mir sehr Spaß gemacht und es ist nochmal alles gut gegangen. Nach der Landung auf einer kleinen markierten Fläche auf dem Eis, trafen wir unseren Guide Cody. Der Canadier ist ein junger begeisterter Bergführer. Der uns alles wichtige rund um den Gletscher und Sicherheit erklärte. Zu zwölft zogen wir dann durch die Gletscherzunge und haben uns wie ein Staubkorn in Mitten dieser Bergmassive gefühlt. Besonders am Franz Josef Gletscher ist, das er pro Tag sich um einen Meter nach vorne schiebt, aufgrund extremer Regenfälle (6000 mm/m²) dennoch aber nicht abnimmt. Nach 2,5 Stunden auf Eis wurden wir wieder abgeholt und flogen Richtung Sonnenuntergang zurück zur Basis. Als Erinnerung gab es noch eine Goodiebag sowie eine Mütze. Im Paketpreis enthalten sind auch die Hot Pools, die wirklich klasse sind. Wir sind erst noch kurz zum Auto um uns einen Snack zu genehmigen und sind dann nochmal für 2 Stunden zurück um uns wieder in den Pools aufzuwärmen. Um 8 Uhr sind waren wir dann gut erholt mit dem Camper zu nächsten Rastplatz gefahren. Letztendlich haben wir uns einig, das dieser Ausflug definitiv sein Geld wert war und es bis jetzt unser Highlight von Neuseeland war.
Heute ging es entlang am Highway 6 nach Hokitika. Diese kleine unscheinbare Stadt ist ein nettes Plätzchen um sich ein wenig zu erholen. Nach einem kurzen Besuch des Infozentrums (i-sight) sind wir in den nebenan liegenden Fish-and-Chips Shop gegangen. Dort haben wir für nicht mal 10€ eine riesen Ladung Pommes, Burger und frittierten Fisch bekommen - mein absolutes Lieblingsessen. Die Stadt ist bekannt für Jade. Die Zeiten zu denen diese noch aus Flüssen und Bachläufen geborgen wurde, sind hier längst vorbei, das meiste wird aus Asien importiert. Da der Grüne Stein sehr teuer ist, haben wir die Finger davon gelassen und sind lieber Richtung Strand marschiert. Dieser war sehr schön und meiner Meinung nach definitiv einen Abstecher wert. Beim schlendern entlang der Wellen haben wir jeden kleinen grünen Stein aufgehoben und uns wie Jadesammler gefühlt. Das so groß angepriesene Wildlifezentrum haben wir 30 Sekunden nach betreten wieder verlassen, da hier die Tiere nur gefangen gehalten werden, damit sie von Touristen gefüttert und fotografiert werden können. Danach hüpften wir nochmal ins Auto und düsten zur Hokitika Gorge (Klamm). Diese ist ein echter Geheimtipp, da sie weit ab von allem Trubel liegt. Eine kurze Wanderung führt über eine historische Hängebrücke sowie zu einem großen Felsen am Fluss. Der Fluss selbst ist ein weiteres Highlight, da er Türkisfarben gefärbt ist. Danach ging es dann Richtung Franz Josef Gletscher, wo wir uns ein Nachtlager suchten.
Heute Morgen habe ich mir den Sonnenaufgang direkt am Strand angesehen. Der Strand in Westport ist nicht nullachtfünfzehn, nein er ist wie an so vielen Orten Neuseelands einfach nur genial. Schwarzer Sand, Schwemmholz und Dreimeter hohe Wellen machen diese Orte einfach magisch in meinen Augen. Nach dem Frühstück ging es dann in zur Seelöwen Kolonie, die am Ortsrand von Westport ansässig ist. Dieses Beeindruckende Tier Erlebnis war etwas ganz besonders. Man steh auf einer Holzterrasse und schaut auf die Felsen an der Küste, ungefähr 30 Meter unterhalb. Dort tümmeln sich ca. 100 Seerobben und hinter ihnen prasseln bis zu 6 Meter hohe Wellen auf die Felsen und lassen die Gischt in alle Richtungen spritzen.
Danach fuhren wir nach Greymouth, 80 Kilometer weiter. Auf dem Weg dorthin kamen wir bei den so genanten Pancake Rocks vorbei. Vorab nicht wirklich spektakulär, aber wenn es schon auf dem Weg liegt, kann man es sich auch einmal ansehen. In Greymouth gab es wieder so etwas wie Zivilisation und wir gingen erst einmal einkaufen. Danach hielten wir an einem Campingground der direkt am Meer liegt. Dies kann sehr schön sein, aber auch extrem schlafraubend. Sofern das Wetter gut ist und kein zu starker Wind geht braucht man keine Angst haben, ansonsten ist es ganz normal das der Campervan Wackelt und man das Gefühl hat im Windkanal zu stehen. Auch das so romantische Rauschen der Wellen hört sich dann eher an wie eine Sprengung im Steinbruch wenn wieder mehrere große Wellen hintereinander eintreffen.
Um den oberen Teil der Südinsel abzuschließen, sind wir noch in den Abel Tasman Nationalpark gefahren. Dieser ist bekannt für seinen Great Walk. Dieser ist 51 Kilometerlang und geht über 3 - 5 Tage. Aufgrund des wechselhaften Wetters wollten wir kein Risiko eingehen und haben uns für eine Tagestour entschieden. Bei strahlender Sonne ging es mit dem Wassertaxi von Marahau aus zur ersten Übernachtungsstation "Anchorage". Auf dem weg dort hin, zeigte uns der Captain das ein oder andere Highlight. Unter anderem waren das Seerobben und der Appels Rock. In Anchorage angekommen haben wir eine Besonderheit dieser Küstenregion sehen können, den Roten Sand. Die Rotfärbung entsteht durch Eisenoxid Ablagerungen die dann an die Strände gespült werden und dort die Rotfärbung verursachen. Nach einem kurzen Beachwalk ging es dann auf die 12 Kilometer Etappe zurück nach Marahau. Nach einem etwas hügeligen Start ist der Weg echt mega easy und man braucht keinerlei Wandererfahrung. Wir machen den Weg inklusive einer guten Stunde Pause in genau vier Stunden. Währen dieser Zeit haben wir zahlreiche Ausblicke aufs Meer genossen, Palmen und Urwald Quellen, die kleine Bächlein durch den Park bilden. Gegen 15 Uhr waren wir dann wieder am Campervan und machten uns auf zum nächsten Ziel. Nach über 4 Stunden Fahrtzeit kamen wir dann in Westport an der Westküste an, von dort aus unsere Reise weiter Richtung Süden gehen soll.
Ganz links oben der Südinsel, 60 Kilometer westlich vom Abel Tasman Nationalpark, befindet sich ein Ort wie er schöner nicht sein könnte - Wharariki Beach. Was macht ihn so besonders? Als erstes einmal, die Problematik ihn überhaupt zu erreichen. Eine gefühlt endlos lange und kurvenreiche Autofahrt über Serpentinen und Schotterstraße führen zum Parkplatz. Von dort aus ist es noch eine 20 minütige Wanderung über wunderschöne, grüne Weideflächen. Durch Kühe hindurch an einem kleinen Fluss entlang kommt man zum Beach. Besonders toll war, dass Seerobben den Fluss aufwärts schwammen um sich zu erholen und zu spielen - genialer Anblick. Danach erreichten wir den Strand und fanden das Meer kaum. Starker Wind baut regelrechte Sanddünen auf, die einem das Wandern sehr erschweren. Wenn man dann letzt endlich vorm Meer steht, merkt man selbst wie klein man eigentlich ist. Felsen, so groß wie Mehrfamilienhäuser, starke Wellen und aufbrausende Gischt. Man Selbst ist leise, schweigt und geniest. Dieser Ort ist noch so wie er Erschaffen wurde - nicht für Touristen optimiert, nicht gekünstelt und nicht mit Menschenkraft bezwingbar!
Heute morgen ging es entspannt und ausgeruht mit dem Auto Richtung Abel Tasman Nationalpark. Da dieser allerdings eine Tages Tour ist, haben wir uns entschieden weiter Richtung Golden Bay zu fahren entlang dem Highway 60. Die Fahrt führt durch tolle Hochwaldlandschaften und bietet tolle Ausblicke. Besonders schön war der Haukesbay Viewpoint, den ihr auf dem Foto unten sehen könnt. Danach ging es nochmal eine Stunde weiter Richtung Golden Bay. Die App Campermate benutze ich immer um einen Campground zu finden. Dieses mal hat es uns in den Motor Home Park in Collingwood verschlagen. Eine schöne Anlage direkt am Meer. Als wir ankamen war gerade Ebbe, wie ich später erfuhr ist der Gezeitenwechsel hier 4,7 Meter bei Vollmond. Nach einem ausgiebigen Strandspaziergang mit tollen Muschelfunden haben wir uns dann noch einen Fisch auf den Grill gelegt und dazu Kräuterbutterbaguett gegessen. Bei einem malerischen Sonnenuntergang lassen wir den Tag ausklingen und genießen die Athmosphäre.
Gleich um 6 Uhr morgens aufgestanden, angezogen und hinters Lenkrad Richtung Fähre gehockt. Die vierstündige Fahrt ist bei gutem Wetter ein echtes Highlight einer Neuseelandreise! Das große Schiff manövriert durch die ewig grüne Meeresbucht der Südinsel, was an sich schon ein Highlight ist. Leider ist der Spaß nicht ganz billig - aber definitiv wert!
Nachdem sich Wellington gestern nicht von seiner besten Seite gezeigt hatte, konnte es ja heute nur besser werden. Von unserem Parkplatz am Hafen nahmen wir den Bus #2 Richtung City. Dort angekommen sind wir gleich Richtung Nationalmuseum marschiert. Obwohl ich Museum eigentlich tot langweilig finde, war die Ausstellung über die Kriegsgeschichte Neuseelands sowie die Unterwasserwelt wirklich klasse und noch dazu kostenlos. Nach 2 Stunden hatten wir genug Kultur getankt und sind dann durch einen tollen Gemüsemarkt marschiert, der jedes Wochenende direkt neben dem Museum statt findet.Wellington ist außerdem bekannt für starken Wind und eine gute Gastronomie. Windig war es - ich ging mir einen Schal kaufen. Lecker war das Essen auch, dass wir in einer Pizzeria bekamen. Persönliches Highlight für mich war das Kaffee "Kaffee Eis", das offenbar von Deutschen gegründet wurde. Hier bekamen wir Neuseeland typischen Karottenkuchen und leckeren Kaffee Mocca. Am Abend ging es früh ins Bett, da wir bereits um 6 Uhr wieder aufstehen müssen um unsere Fähre auf die Südinsel zu erwischen.
Heute ging es um halb 11 auf nach Wellington - dem Punkt, an dem man mit der Fähre auf die Südinsel übersetzt. Auf den 140 Kilometern haben wir zwei kleinere Pausen eingelegt. Die erste ganz spontan an einem Parkplatz in einer kleinen unscheinbaren Stadt namens Otaki. Hier haben wir uns in einem Dorfkaffee mit Mocca und einem Schokocookie gestärkt. Nach dieser Überdosis Schoki, sind wir noch in den nebenstehende Supermarkt gegangen. Im Campingvan versuchen wir die Küche möglichst einfach zu halten, da der Platz begrenzt ist. Wir entscheiden uns meist für Brotzeit. Problem hierbei,was wir bereits schon beim ersten Einkauf in Auckland bemerkten, in Neuseeland gibt es kein für uns typisches Brot. Das höchste der Gefühle, was unseren Gewohnheiten am nächsten kommt ist das Baguette. Ansonsten ist Toastbrot in allen Variationen oder komisch weiches Semmelgebäck, was frisch so schmeckt als wäre es bereits 3 Tage alt, erhältlich. Wir nehmen meist das Baguette was ähnlich so viel kostet wie bei uns. Dazu gibt es noch Tomaten, Käse und Humus. Humus war für mich relativ neu, diesen gibt es hier in zahlreichen Variationen. Nach weiteren 20 Minuten Fahrt waren wir dann noch an einem schönen kleinen Strand direkt am Highway. Der Highway schlängelt sich noch einige Kilometer weiter am Meer entlang, bis er dann über zweispurige Straßen nach Wellington einbiegt.Hier haben wir einen Parkplatz für selfcontainte Vans gefunden. Dieser ist zwar 45 Geh-Minuten vom Stadtzentrum entfernt, aber ganz gut für zwei Nächte. Am späten Nachmittag sind wir dann noch durch die Fußgängerzone geschlendert und haben in einer cubanischen Bar Blaubeercrumbel mit Eis gegessen. Ansonsten war mein erster Eindruck von Wellington eher negativ. Der Angestellte im Touristenzentrum war alles andere als begeistert uns zu beraten, was bis jetzt in allen anderen Orten Neuseelands überhaupt nicht der Fall war! Zweitens habe ich zahlreiche Obdachlose in der Stadt gesehen, sowie im Drogenrausch versunkene Menschen. Zu guter letzt noch der Busfahrer, der uns nicht mitnehmen wollte, weil wir ihm nicht die genaue Haltestelle am Ziel erklären konnten. Netter weise hat uns eine Insassin geholfen - ansonsten alles andere als touristenfreundlich. Sorry Lonley Planet, aber Wellington ist definitiv nicht die coolste Stadt Neuseelands!
Man möge es nicht glauben, aber der Wetterbericht hat recht behalten. Heute hatten wir von Morgen an strahlend blauen Neuseeland Pazifik Himmel und Sonnenschein. Vormittags sind wir noch in Whanganui in ein kleines Kaffee in der Fußgängerzone gegangen. Guter Kaffee Mocca und hausgemachte Schokoladenbrownies haben uns den Tag versüßt. Danach ging es weiter Richtung Süden. Wir machten als erstes Halt an einem Schwarzen Sandstrand, der übersät mit Treibholz war. Treibholz ist hier kein Brett oder Ast, nein es sind ganze Bäume, Wurzelstöcke oder Palmen. Das war ein beeindruckender Anblick auf dem weitläufigen Strand in alle Richtungen nur Treibholz und schwarzen Sand zu sehen. Danach ging es weiter zu unserem heutigen Ziel - dem Campingground in Himatangi Beach. Der sonst so übervölkerte Campingground wirkt zu dieser Jahreszeit wie ausgestorben. Wie der Name schon sagt befindet sich auch hier ein Beach - ebenfalls sehr schön, aber wesentlich weniger Treibholz als am ersten Strand. Besonders an den Stränden hier in Neuseeland ist, dass sie als Straße genutzt werden, da die Strände sehr breit und lang sind. Der Sand im trockenen Bereich ist sehr hart und wird vor allem von den Einheimischen als Highway benutzt und dient obendrein noch als Feuerholzquelle.
Mein lang ersehnter Wunsch war es, den Mount Taranaki zu besteigen. Warum gerade diesen? Ganz einfach - dieser Berg ist besonders, am leichtesten sieht man das, wenn man ihn in Google Maps sucht.
Der Vulkan ist ein Kegel mitten im Flachland mit einem grünem Rand außen herum. Besonders ist auch, dass dieser Ort die meisten Sonnenstunden Neuseelands aber zugleich den höchsten Niederschlag vorweist. Wie auch immer, wenn man einmal diesen Berg in Realität gesehen hat muss man ihn meiner Meinung nach auch besteigen. Der Plan war es heute Vormittag zum Infozentrum zu fahren und sich eine Genehmigung (die man braucht) zu holen. Die freundliche Dame hat mich leider abweisen müssen, da die letzten Tage und Wochen es keinen Tag ohne Regengüsse gegeben hat und der Berg seit Ende Mai nicht mehr bestiegen wurde. Aktuell ist er in Nebel gehüllt und es toben Schneestürme auf Ihm. Das war es mit meinem Traum.
Enttäuscht ging es mit dem Auto dann weg von Taranaki, auf dem Surf Highway 45 Richtung Wellington. Wir haben zweimal an einem Surferstrand angehalten, aber nur kurz da das Wetter wirklich extrem war. Windgeschwindigkeiten um die 60 Km/h und Regen haben das Ganze dennoch reizvoll gemacht. Um 4 erreichten wir dann die Stadt Whanganui, unserem Ziel für heute. Nach einem netten Gespräch mit der Touristeninformation haben wir noch einen Spaziergang zum Aussichtsturm der Stadt gemacht. Dabei sind wir in einem fast 100 Jahre alten Stollen bis zu einem historischen Aufzug gegangen, der uns dann für 2 NZ$ pro Person zum Aussichtspunkt brachte. Nach den letzten eher regnerischen Tagen soll es jetzt die nächsten Tage besser werden, zumindest kein Regen mehr. Wir werden sehen.
Heute haben wir uns nach New Playmouth aufgemacht - eine Stadt im "Landkreis" Taranaki. Dieser, so mal gar nicht Neuseeland typische Ortsname, gehört einer sehr schöne kleine Stadt. Bekannt ist diese Stadt für ihre tolle Lage an Surverstränden und dem Mount Taranaki, sowie den unzähligen Kaffees. Wie immer haben wir unseren Reiseführer ausgepackt und geschaut was es hier so besonderes gibt. Das Wetter war schlecht, demnach sind wir dann erst einmal in das Besucherzentrum (i-Sight) gefahren und haben dort auch gleich noch das kostenlose Museum besichtigt. Mittags ging es dann zu einem kleinen Restaurant - Federal Store. Federal Store ist ein typisches Kiwi Restaurant mit sehr guter Küche und verdammt gute Kaffee. Lena hat sich einmal heißen geräucherten Lachs mit drei verschiedenen hausgemachten Salaten bestellt. Für mich gab's den Kiwi Style Burger. Normalerweise fotografiere ich Essen nicht, aber dieses mal musste ich es einfach tun! Es sah toll aus und schmeckte wirklich verdammt gut. Einfache Zutaten toll kombiniert - ich würde jedem raten, der in der Nähe dieser Gegend in Neuseeland mal sein sollte, diesen Laden einmal auf zu suchen!
Mit vollen Bäuchen und Glücksgefühlen ging es dann ins Stadtbad, das an sich nichts besonderes ist, aber bei Regen eine gute Alternative zu weiteren Museums besuchen war. Am Abend haben wir einen Parkplatz am Schwimmbad als Übernachtsungsort ausgewählt. Dieser lag direkt am Meer und man konnte das Rauschen der Wellen beim einschlafen hören. Vorm schlafen gab's noch eine Runde Stadt-Land-Fluss, in der Lena ihre Kreativität bei den Berufsbildern und Sportarten Kategorien zeigte.
Heute ging's um 10 zu einem kleinen Track in der Nähe unseres Campingplatzes. Der sogenannte Loop Track ging durch einen wunderschönen Redwood Wald mit gigantischen Baumriesen, tollen Farnen und beeindruckenden Ausblicken auf einen Wildfluss mit reissender Strömung. Nach Ca 1,5 Stunden ging es dann mit dem Van weiter auf dem Highway 43 - Forgotten World Highway - Richtung Taranaki. Diese Route hat es in sich! Es sind zwar nur 156 Kilometer aber diese gehen durch endlose Serpentinen und einspurige Abschnitte durch atemberaubendes Hochland mit Traumausblicken! Entlang zahlreicher Schafs- und Rinderfarmen mit endlos großen Weideflächen haben wir nach 5 Stunden den Highway gemeistert. Behindert wurden wir unter anderem von einem Viehtrieb, einem Erdrutsch, den wir entfernen mussten und einem 24 Tonner der den Highway für sich beanspruchte. In Stratford angekommen hatten wir nur noch ein Ziel - einen Schlafplatz finden. Nach insgesamt 7 Stunden Autofahrt waren wir dann überglücklich einen Rastplatz am Highway 3 Richtung New Playmouth gefunden zu haben. Toller Tag, aber extrem anstrengend.
Nachdem uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, haben wir unseren Reiseplan geändert. Das bekannte Tongario Crossing mussten wir leider aufgrund des schlechten Wetters aus fallen lassen und haben stattdessen Neuseelands größten See - Taupo; und den daraus fliesenden Fluss mit dem bekannten Huka Falls angeschaut. Am Abend haben wir dann einen Campingground in der Allerseelenstadt Taumarunui aufgesucht. Danach haben wir noch ein paar Kilometer auf einer sehr hügeligen Landstraße hinter uns gebracht und dabei zahlreiche Schafzuchtfarmen gesehen! Die ersten 400 Kilometer sind bereits geschafft - der Mercedes Sprinter mit 279.000 Kilometern schlägt sich bis jetzt echt top.
Heute haben wir die erste Station auf unserer 45-tägigen Campingvanreise erreicht - Rotorua. Rotorua ist eine Stadt, die von geothermischer Aktivität und Tradition geprägt ist. Attraktionen wie Thermal Quellen, Maori Ritualen und Naturschutz Stätten werden zu Haufen für Touristen angeboten. Man bemerkt bereits schon fünf Minuten vor erreichen einer solchen Thermal Attraktion, dass man fast da ist, da es im Auto und überall nach faulen Eiern riecht - Schwefel. Wir waren heute bei den Wai O Tapu Schwefelbecken. Diese sind weltweit einzigartig und bieten neben einem 10 Meter Geysir noch 25 Becken mit brodelndem Schwefel/Eisen - was weis ich was für sonstige Mineralien im Wasser - was wirklich klasse zum anschauen ist. Den Park durchläuft man in Ca. 2 - 3 Stunden und bekommt dort allerhand zu sehen. Man muss sich ein Schwimmbecken eines Hallenbades vorstellen mit farbigen Wasser, was über 100 Grad Celsius heiß ist und das ganze immer in anderen Formationen - einfach genial! Besonders ist auch der Waldbestand in diesen Gegenden. Es gibt fast ausschließlich Kiefern, die unter der Rinde tief schwarz gefärbt sind.
Heute sind wir nun nach vier Monaten aus unserer Wohnung in Auckland ausgezogen. Nachdem wir unsere Wohnung nach Mittag dem Makler übergeben haben und dafür großes Lob kassierten, ging es mit dem Campingvan raus aus Auckland Richtung Süden. Das erste Ziel ist Rotorua, eine Stadt in der es hauptsächlich heiße Quellen gibt. Nach 3 Stunden Fahrt mit unserem Mercedes Sprinter kamen wir bei Nacht am Ziel an. Da unser Campingvan selfcontained ist brauchen wir keinen Campingplatz und können uns überall hinstellen wo wir wollen. Das erste Nachtquartier ist ein Stellplatz an einer Landstraße im Wald - ganz schön gruslig! Nach einem langen und anstrengenden Tag geht's früh ins Bett. Gute Nacht.
Rugby - der Nationalsport bei den Neuseeländern. Für mich als Deutschen Fußballfanatiker aufs erste ein etwas kurioser Sport. Rugby ist definitiv anders als American Football und auch als unser beliebtes Fußball. Körpereinsatz ist neben Taktik ganz klar im Vordergrund - somit auch kein spiel für den Sonntagnachmittag in der Freizeit - sofern man nicht eine Woche von der Arbeit oder Uni fernbleiben möchte. Die Regeln kann man sich ganz gut auf YouTube erklären lassen oder von den Einheimischen.Die All Blacks sind das Nationalteam von Neuseeland und sowas wie die Promis, Leistungssportler und Werbeikonen in einem. Sie sind in der letzten Rugy Weltmeisterschaft Meister geworden und verdammt stolz drauf. Was macht das ganze jetzt aber so besonders? Ich habe es live erleben dürfen, den am Samstag den 11.06.2016 haben wir uns das Spiel All Blacks vs. Wales in der Eden Park Arena in Auckland angesehen. Man kann das Stadion gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen - das ganze sogar kostenlos. Die knapp 50.000 Zuschauer kommen alle nach und nach im Stadion an und hier haben wir uns zum ersten mal gewundert. Ganz anders als in Deutschland läuft hier so ein Stadionbesuch sehr friedlich ab und es gibt viel weniger Polizeiaufgebot als bei einem Bundesligaspiel. Die Fans sind auch nicht getrennt wie man das vom Fußball gewöhnt ist, die Leute scherzen mit einander und verstehen sich gut - egal welchem Team sie angehören. Highlight eines All Blacks Spiels ist ganz klar die Eröffnungszeremonie, die ganz Maori like abläuft. Als ersten wir ein Kampfhorn gespielt, danach hört man die Nationalhymnen und dann das Highlight eines jeden Neuseeland Fans - ein Haka. Der Haka ist der traditionelle Kampftanz der Maori. Nach zweimal 40 Minuten Spielzeit ist das Spektakel vorbei und im Optimal-Fall wie bei uns gewinnen die All Blacks. Hier noch ein Haka damit ihr euch das ganze mal vorstellen könnt.
Diese Frage wurde mir sehr oft gestellt in den letzten 12 Monaten, und ja ich hab sie mir sogar selbst mehrmals gestellt. Nachdem nun mein Auslandssemester an der University of Auckland so gut wie abgeschlossen ist, kann ich nun sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Ich versuche hier mal ein paar Stichpunkte zu beantworten:
1. Warum in Neuseeland studieren: Englischsprachig (geringfügiger Akzent), internationales Umfeld, akkreditierte Universitäten und ein großes Angebot an Studienmöglichkeiten sind meiner Meinung nach die Hauptgründe für ein Studium. Einer dagegen sind sicherlich die üppigen Semester gebühren, die ähnlich wie an Amerikanischen Universitäten sind. Meine Erfahrung war ein top organisiertes Studium mit interessanten Fächern und einem besseren Prüfungssystem als in Deutschland. Hier schreibt man Assignments - sprich mehrer kleinere Tests unterm Semester und in den meisten Fächern dann noch eine Art Abschlussprüfung, was in meinen Augen das lernen erleichtert und eine bessere Note ermöglicht. Im Unterschied zu einem Studium in Deutschland, muss man hier vom ersten Tag an dabei sein und mitarbeiten, ansonsten versiebt man schnell das ein oder andere Assignment.
2. Wie ist das leben in Neuseeland: Normalerweise ist man es gewöhnt, sobald man weiter weg von zu Hause ist, sprich traditionell in den Urlaub fährt, erlebt man anderes Wetter, andere Kulturen, andere Sprachen und muss sich demnach anpassen. Hier in Neuseeland ist das meiner Meinung nach etwas anders. Die meisten Leute hier haben einen internationalen Hintergrund, die nur knapp 5 Millionen Einwohner Neuseelands kommen meiner Meinung nach aus allen Ecken der Welt. Es gibt nicht so etwas wie eine Hauptreligion - jeder glaubt an das was er will und ein paar Sekten. Gesprochen wird Englisch, das jedoch mehr oder weniger gut. Auffällig ist demnach auch, dass ein echter Kiwi Akzent nicht existiert, da ein Großteil der Bevölkerung in den letzen 50 Jahren eingewandert ist und somit sich die Sprache verlaufen hat. Bei Lebensmitteln gibt es keinen zu großen Unterschied in der Auswahl, aber einen enormen in der Qualität. Neuseeländer haben erstklassiges Fleisch, tolles Gemüse und Obst, Honig und Milchprodukte, die sie Stolz mit dem Label "Made in New Zealand" versehen - Bio braucht hier noch keiner. Etwas was definitiv anders ist, ist das Wetter. Es kann sich am Tag mehr mal ändern und bis zu 15 Grad schwanken. Außerdem sind die Jahreszeiten genau entgegen gesetzt zu unseren in Deutschland, sprich ist bei uns Winter, ist in Neuseeland Sommer. Um das ganze noch abzurunden noch eine Info zu den Kosten. Leben in Auckland, Wellington oder Queenstown ist teuer. Mit teuer meine ich preise wie in München. Desweiteren kommt dazu dass es extrem schwierig ist eine Wohnung zu bekommen. Ansonsten kann man das Nahverkehrssystem benutzen, was an sich nicht gerade schlecht ist, und einem preiswert überall da hinbringt, wo man nur möchte. Strom, Wasser, Lebensmittel, Klamotten und Ausgehen sind leider auch teurer als in Deutschland, wenn man allerdings ein wenig mit seinem Geld haushalten kann ist es kein großes Problem. Um nochmal auf meine Einleitung zu kommen, das Urlaubsfeeling, es ist definitiv da, dennoch fühlt man sich nicht als wäre man auf der anderen Seite der Welt.
3. Was macht Neuseeland besonder: Für mich war ein Hauptargument, warum ich nach Neuseeland wollte, die Natur. Hier möchte ich nun einen Satz zitieren, den ich auf eine Postkarte geschrieben habe "Neuseeland ist wie Österreich, plus Palmen und Meer." Nach wie vor, finde ich das dieser Spruch passt, zumindest für die Nordinsel. Hier findet man auch nicht nur Schafe, sondern viel mehr Kühe, wie ich in einem älteren Beitrag schon erwähnt habe. Aber ja besonders macht dieses Land in meinen Augen ganz klar die Natur. Man muss sich nur ein Auto nehmen, 20 Minuten aus der Stadt fahren und hat dann wunderschöne Strände, ewig grüne Weiten und tolle Landschaften vor sich.
4. Wie ist das mit den Maoris: Die Kultur ist leider fast ausgestorben - man kann sie noch im Museum bewundern - die Maori. Sie ist mehr Trend als Tradition, der Waka - Kriegstanz - wird von den All Blacks, dem national Rugbyteam immer vor einem Spiel als große Show aufgeführt. Man erkennt die Maori zwar an ihrem Auftreten und äußerlichen Erscheinungsbild, dennoch sind diese ganz normal in das leben wie alle anderen Neuseeländer integriert. Es gibt nur eine geringe Zahl an Maoris, die es vorziehen noch in ihren Traditionellen Hütten zu hausen.
Viele denken bei Neuseeland an Schafe, Kiwis oder tolle Landschaft. In meinen Augen macht Neuseeland etwas ganz anders noch extrem besonders und lebenswert. Es ist die Kaffeekultur. Egal an welchem Eck von Neuseeland, auch wenn es noch so abgelegen ist, man findet dort höchst wahrscheinlich eine Barristermaschine, und lokal geröstete Kaffeebohnen. Beliebt ist vor allem der für Neuseeland bekannte Flat-White. Flat-White ist eine besondere Zubereitungsart von Cappuccino. Es werden genau so Espresso bohnen gemahlen, aber der Schaum wird mit weniger Luft versetzt, was ihn sehr cremig und schwer macht. Für mich ist es immer wieder ein Genuss eine neue kleine Kaffeebude zu testen, da es immer etwas anders schmeckt und man meist auf sehr nette Menschen trifft.
Am zweiten Tag unseres kleinen Roadtrips haben wir uns den Stränden in dieser Gegend gewidmet. Die ansonsten sehr touristischen Plätze waren an diesem Tag glücklicherweise noch nicht so stark besucht und daher ein echter Hingucker. Als erstes haben wir die Cathedral Cove aufgesucht. Warum diese so heißt, kann man auf den Bildern unschwer erkennen und ich muss zum Namen nicht mehr viel erklären. Beachten sollte man, dass diese nur über einen 35 minütigen, teils steilen Wanderweg erreichbar ist, der vielen Touristen bei der prallen Sonne und dem schwülen Klima schlicht und einfach zu anstrengend ist, es sei denn man leistet sich ein Wassertaxi - wir sind natürlich gewandert. Neben der riesige Fellshöhle, ist es einfach ein total schöner Strand, wie man Ihn an vielen Orten in Neuseeland vorfindet. Die Cove kann man allerdings nur bei Ebbe betreten, bei Flut steht sie unter Wasser. Nach ein paar Bildern und einer kurzen Pause wurden es nach und nach mehr Touristen und wir gingen wieder zurück zum Auto. Nächstes Ziel war der Hot-Water Beach. Als ich zum ersten mal von einem Arbeitskollegen davon erfuhr, dachte ich, dass dort das Wasser einfach nur warm wäre, aber wie er mir erklärte gibt es dort heiße Quellen am Strand, die man mit Hilfe einer Schaufel in kleine Poollandschaften verwandeln kann. Wir haben uns vor Ort keine Schaufel geliehen, da mir 5$ dafür einfach nicht gerechtfertigt erschienen. Bei den Quellen in der Mitte des Strandes angekommen, habe ich diese Entscheidung auch nicht bereut, da ca. 100 andere Leute bereits Schaufeln hatten und große Pools gegraben haben. Ich selbst habe auch ein wenig versucht mit den Händen die bestehenden Löcher zu vergrößern, hab mir dabei aber gleich die Pfoten ordentlich verbrannt. Achtung, das Wasser in diesen Quellen ist 64° heiß. Man muss bei der Poolanlage darauf achten, immer auch kältere Stellen mit einzubeziehen, da ansonsten das Wasser zu heiß ist. Ansonsten ist das ganze eine echte Gaudi, die ich jedem nur von reinstem Herzen empfehlen kann!
Diese Woche hatten Lena und ich Schulferien / Midsemesterbreak, ein guter Grund sich wieder ein bisschen was von Neuseeland anzuschauen. Dazu haben wir uns ein Auto für zwei Tage geliehen und sind ca. 2,5 Stunden von Auckland auf dem Highway #1 & #2 Richtung Süden gefahren. Wir haben uns die Nationalparks und Strände unterhalb des Coromandel Gebietes ausgesucht. Als ich im Lonely Planet von einem Historic Walkway gelesen habe, hatte ich zuerst kein allzu gutes Gefühl. Allerdings habe ich mich getäuscht. Der Walkway läuft entlang ehemaliger Goldgräberschluchten und Täler. Mit insgesamt 14 Kilometern gibt es einiges zu erkunden. Links oben, für mich das Highlight, ein toller Wasserfall, der nur auf einem kleinen Wegweiser ausgeschrieben war und in sonst keiner Infotafel erwähnt war, dieser liegt ca. zehn Minuten abwärts vom Maintrack und ist bei Sonnenschein definitiv sehenswert mit seinen knapp 15 Metern. Auch cool war die 20 Minuten Etappe durch einen ehemaligen Eisenbahntunnel, draußen schwüle 26 Grad und im Tunnel gefühlte 10, da ist man dann gleich wieder froh wenn man das Ende erreicht hat. Ansonsten bietet der einfache Track eine handvoll wackliger Hängebrücken und tolle Aussichten auf die Landschaft und den Gebirgsbach. Sogar Lena, die sonst nicht so wanderbegeistert ist, hat es sehr gefallen. Im Anschluss an den Ausflug ging es Richtung Küste, auf der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht. Wir wollten etwas preiswertes und haben dann einen kleinen Bungalow auf einem Campingground für 80 NZ$ (ca. 50€) gefunden. Dieser war zwar alles andere als einladend, aber eine verdammt leckere Portion Fish & Chips vom urigen Laden in der Altstadt hat das dann gleich wieder weggemacht.
Achtung HIGHLIGHT! Die Waitomo Caves in der Mitte der Nordinsel, sind ein echtes Tourismus Highlight. Man sollte versuchen sie unter der Woche zu besuchen, wobei uns die "vielen" Touristen eher
weniger gestört haben. Für knapp 100€ bekommt man hier wirklich ein einmaliges Erlebnis geboten. Zuerst sind wir mit einer geführten Tour durch die Glühwürmchen-Tropfsteinhöhle gegangen.
Besonderes Highlight hierbei, man fährt mit einem Boot, auf einem Fluss, 30 Meter unter der Erdoberfläche durch die Höhle und bestaunt an der Decke tausende Glühwürmchen.
Danach waren wir in einer Gruppe von 15 Leuten beim Black Water Rafting. Zu Beginn muss man sich erst einmal in einen Neoprenanzug quetschen und fährt dann mit einem umgebauten Mercedes Sprinter
zum Höhleneingang. Mit voller Montur geht es dann über zwei Stunden mit Schwimmring durch bis zu 30 Meter hohe Höhlen und 14° kalten Bäche. Ab und zu reiht man sich dann zu einer Kette auf und
lässt sich einfach nur durch die dunklen Höhlen treiben und bestaunt die Glühwürmchen an der Decke. Zum Schluss gab es noch eine warme Dusche und einen heißen Snack.
Ein echt cooles Abenteuer für jeden, der gern ein bisschen Aktion mag. Diesen Ausflug würde ich definitiv jedem empfehlen, man vergisst es mit Sicherheit nicht. Nur aufpassen sollte man, dass man das Original macht. Es gibt noch eine handvoll Nachahmer, die zu günstigeren Tarifen Führungen durch Höhlen anbieten, wobei wir von den Teilnehmern aber eher wenig spektakuläres gehört haben.
Keine Angst, Kauri ist keine Krankheit. Kauri, so heißt die bekanntest Baumart in Neuseeland. Kauri Bäume sind ziemlich mächtig und haben heutzutage bis zu vier Meter Durchmesser erreicht und sind bis zu 1500 Jahre alt. Leider wurden die Bäume im 19. Jahrhundert massenhaft gerodet, und stehe jetzt unter Naturschutz. Der Baum ist vom Aussterben bedroht, da seit 10 Jahren ein Pilz im Boden ihn absterben lässt. Alle vom Tourismus zugänglichen Kauri Bäume sind mit extra Wegen ausgewiesen und mit Fußwaschstationen, damit keine kontaminierte Erde in die nähe der noch gesunden Kauri Bäume gelangt.
Auf dem Weg zum Kauripark, haben wir auch endlich mal eines der bekannten Kiwi-Verkehrsschilder gesehen, die sind hier nämlich gar nicht so verbreitet wie man meinen möge. Neben den Kiwis, die nur Nachts aktiv sind und leider auch vom Aussterben bedroht sind aufgrund von Schiffsratten und Madern, gibt es auch noch andere lustige Vögel. Einen frechen Papagei der nicht fliegen kann und andere bunte Vögel die viel Lärm machen.
Für alle die glauben es gebe auf Neuseeland nur Schafe - das stimmt nicht. Auf unsere 1500 Kilometer langen Autofahrt kamen wir an zahlreichen Weideflächen vorbei und wir haben massenhaft Kühe gesehen, eher weniger Schafe. Auch interessant, das am meisten verbreitetste Tier ist das Opossum, welches von den Einheimischen sehr verhasst ist, da es den Bäumen die jungen Triebe abnagt.
Über Ostern war ich unter anderem ganz im Norden Neuseelands. Mein persönliches Highlight war hier ganz klar der Ninety Mile Beach. Tagsüber leider mit viel Tourismus, aber gegen späten Nachmittag löst es sich dann auf. Besonders an dem Strand ist einmal seine enorme Länge und das er sehr flach ins Wasser hineingeht. Baden gehen allerdings sollte man hier nur bedingt, da die Strömung enorm stark ist. Ziemlich cool ist die Tatsache, dass man hier einfach in den Sand greift und Muscheln in den Händen hat, die sich prima als Abendessen anbieten.
Nach mittlerweile fast vier Wochen in Neuseeland kommen wir bereits ganz gut mit dem alltäglichen Leben hier in Auckland klar. Die Währung in Neuseeland ist der Neuseeland Dollar. Aktuell bekommt man für 1€ etwa 1,7 NZ$. Münzen sind zehn, zwanzig und fünfzig Cent, sowie ein und zwei Dollar. Die scheine sind dann genauso wie bei uns gestaffelt. Allerdings bevorzugt man vor allem in den Stadtgegenden kein Bargeld, sondern eher e-cash. Letzten Freitag ging ich mit Lena in eine Bar und vor uns zahlten alle ihren Eintritt, sowie ihre Getränke mit ihrer Karte. Wir waren etwas skeptisch, da wir nur Bargeld dabei hatten, aber ja Sie haben auch Bargeld genommen. Interessant ist es auch wenn man Alkohol kaufen möchte. Dieser ist in Neuseeland generell ab 18 und darf nicht in der Öffentlichkeit konsumiert werden. In Deutschland zeigt man dem Verkäufer seinen Ausweis und bekommt dann seine Ware. Hier ist das um einiges komplizierter. Jeder unter 25 muss sich ausweisen können für den Kauf von Alkohol. Dies kann man durch Reisepass, Führerschein oder die 18+ Card (in meinen Augen ein totaler Schwachsinn, eine Karte nur zur Altersbestätigung die einmalig 35NZ$ kostet). Kauft man zu zweit eine Flasche Alkohol müssen sogar beide den Reisepass herzeigen, der Verkäufer notiert dann die Daten und lässt dann einen Kollegen dies unterschreiben, der dann wiederum mit einem Schlüssel die Kasse freigibt. Ja der Prozess kann noch optimiert werden, dazu kommt noch, das Alkohol hier ziemlich teuer ist. Eine kleine Flasche Bier (0,33 Liter) kostet in etwa 1 Euro wenn man eine Großpackung kauft von 24 Flaschen, ansonsten kann man auch locker fünf Euro für solch ein kleines Fläschchen bezahlen. Aber auch bei Lebensmitteln muss man aufpassen. Es gibt nur premium Qualität, darauf legt man hier großen wert, allerdings macht man sich weniger Mühe damit seine Ware mit Labeln wie "Bio" oder "Vegan" zu bedrucken. Gerade hier in Auckland mögen es die Leute praktisch und bevorzugen fertig abgepackte Gerichte und Lebensmittel. Frischware, die man selbst aussucht ist hier eher unbeliebt. Genau das muss man aber tun wenn man günstig fahren will. Es gibt einen Fischmarkt, sowie ein paar Obst- & Gemüse Märkte in Auckland verteilt. Hier sind die Preise wesentlich (die Hälfte) günstiger als in den Super Märkten und die Qualität wirklich klasse. Beispielsweise kostet das Kilo der leckeren Greenlip Austern hier gerade mal 2,90€ auf dem Fischmarkt, geht man in den Supermarkt und möchte sie vorgegart und eingeschweißt kaufen, kosten 500 Gramm 28€.
Am vergangen Wochenende haben wir einen Ausflug zur Rotoroa Island gemacht. Von Auckland aus sind es ca. 80 Minuten zur kleinen Insel, auf der vom Aussterben bedrohte Vögel geschützt werden. Bei bestem Ausflugswetter haben wir die Insel zusammen mit zehn anderen Touristen erreicht, dort wird man erst einmal über die Regeln auf der Insel aufgeklärt und angehalten all seinen Müll gefälligst wieder mit zunehmen. Nach der kurzen Einweisung haben wir uns den Südgipfel der Vulkaninsel angesehen. Von dort aus hat man eine Fantastische Aussicht über die Insel, das Meer und angrenzende Inseln. Auf den schmalen wegen begegnet man oft Vögeln, die allerdings gleich fliehen sobald man Ihnen zu nahe kommt. Außerdem gibt es fünf Beaches, der Beste ist meiner Meinung nach ganz klar der Ladies Beach. Hier gibt es sogar einen Elektrogrill, dass Touristen, die sich was bruzzeln wollen, nicht einen Umweltschädlichen Einweggrill mitnehmen. Bilder sagen mehr als tausend Worte, daher höre ich jetzt auf diesen Beach noch weiter zu beschreiben. Kurz gesagt die Insel ist in meinen Augen ein echter Geheimtipp, wenn man Neuseelands Natur sehen möchte.
Der Grund für meinen Neuseelandsaufenthalt ist ein Auslandssemester an der University of Auckland. Die Frage nach warum, wieso und weshalb Auckland beantworte ich ganz einfach. In Deutschland studiere ich an der Technischen Hochschule in Ingolstadt, Wirtschaftsingenieurswesen im sechsten Semester. Mein Wunsch ein Auslandssemester zu machen war schon immer da, nur leider nicht die Gelegenheit. Nun habe ich mich frühzeitig dafür entschieden und mich auf die Suche nach einer passenden Universität gemacht. Schwierigkeiten bereitete mir vor allem die Wahl der Auslandshochschule, da ich in Deutschland nur noch acht Prüfungen zu schreiben habe. Tipp für alle die es sich noch überlegen ein Auslandssemester zu machen, am besten frühzeitig im Studium, damit man noch mehrere Fächer zur Auswahl hat. Wie man sich denken kann ist es nicht gerade einfach eine Schule im Ausland zu finden, die genau diejenigen Fächer anbietet, die man noch braucht. Daher hat sich meine Suche hauptsächlich auf größere Universitäten begrenzt. Da ich ins englischsprachige Ausland wollte und nicht unbedingt nach Amerika, blieben mir die Optionen England, Australien, Südafrika und Neuseeland. Mein Hochschulkoordinator hat mir eine Broschüre in die Hand gedrückt, die ich normalerweise immer sofort wegschmeiße, aber diese war irgendwie anders. Auf dem Frontcover waren tolle Landschaftsbilder und die Universitäten waren keine Betonklötze sondern mächtige Gebäude. Es war ein Infoheft von der Agentur Gozealand, Gostralia. Diese Agentur unterstützt deutsche Studenten kostenlos in allen Belangen und steht mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um ein Auslandssemester in Australien oder Neuseeland geht. Zufällig blieb ich beim Durchblättern bei der University of Auckland stehen. Am selben Nachmittag noch, habe ich bei der Agentur angerufen und mich beraten lassen. Rebecca und Sabrina in Stuttgart arbeiten bei Gozealand und waren selbst schon an der University of Auckland, sie haben mich klasse über alles was ich wissen wollte informiert. Nach ein paar Tagen habe ich dann den Entschluss gefasst und mich einfach einmal angemeldet. Schon die Bewerbung war umfangreicher als gedacht. Beglaubigte Zeugnisse, zahlreiche Kopien, englisches Sprachzertifikat und noch eine Vielzahl an Formularen, die ich erst einmal bereitstellen musste. Rebecca hat sich dann um meine Bewerbung gekümmert und mich immer auf dem Laufenden gehalten. Gegen Anfang September habe ich dann bereits eine Zusage erhalten und alles ging seinen Lauf….
Das Studentenleben in Auckland ist definitiv anders als in Deutschland. Die University of Auckland besteht bereits seit 133 Jahren und beruft sich auf die Bräuche der Maori. Die Schule wurde immer wieder Stück für Stück erweitert und besteht aus mehreren Campis. Der City Campus im Herzen Aucklands steht auf einer Fläche so groß wie das Oktoberfest und bietet alles was man sich nur vorstellen kann. An der Universität sind insgesamt über 40.000 Studenten immatrikuliert und über 200 Studentenvereine aktiv. Es gibt sogar einen Fleisch-Freunde-Club, einen Wander-Club oder Kite-Surf-Club. Mein persönliches Highlight ist der eigene Park der Schule. Ich gehe jeden Tag durch Ihn wenn ich auf dem Weg zu meinen Vorlesungen bin. Bevor das Studium beginnt, gibt es eine sogenannte Orientation Week. Diese dient dazu, wie der Name schon sagt, dass man die Schule kennen lernt und sich ein wenig auf dem riesigen Gelände zurecht findet. Meine Fächer sind Managing Projects and Innovations, Business Process Design, Business Systems und Service Marketing and Management. Ich hätte auch Deutsch, Maorisprache, Maorikultur oder Maorikunst wählen können. Seit nun einer Woche laufen meine Vorlesungen. Neu für mich war, dass ich mit bis zu 1500 Leuten in einem Saal sitze und der Dozent sich nur mit seinem Vornamen vorstellt. In Ingolstadt saß ich mit 50 Leuten in einem Raum und habe den Professor nicht verstanden, weil es so laut war. Hier sitzt man mit über tausend Leuten in einem Raum und es ist einfach muxmäuschen still. Auch das Studieren an sich ist anders. Es gibt nicht eine finale Prüfung im Semester, sondern man muss während des Semesters Assignments schreiben, das sind Zusammenfassungen über Texte, Vorlesungen und Gruppenarbeiten. Neben zwei Prüfungen gibt es in den meisten Fächern eine Mitarbeitsnote. Mal sehen was das Semester so bringt, der Unterricht ist gut strukturiert und die Dozenten geben sich viel Mühe die Inhalte möglichst interessant zu vermitteln. Ich werde gegen Mitte des Semesters hierzu ein Update posten.
Wohnungssuche. Wie ist das zu Hause. Es gibt viele Wohnungen und Makler, die einem dabei helfen das passende zu finden. Hier ist das anders! Ein Makler arbeiten nur für hochpreisige Immobilien. Studentenbuden fallen darunter leider nicht. Auf der Webseite Trade me kann man nach Unterkünften suchen, angeblich sind 98% aller Mobilien für unter 1000€ im Monat hierauf gelistet. Damit tritt das erste Problem auf - man muss einen Wohnsitz in Neuseeland angeben um einen Account zu bekommen. Nach einem netten Gespräch mit der Supporthotline, war das allerdings kein Hindernis mehr. Sucht man dann nach Unterkünfte in Auckland bekommt man ca. 400 Ergebnisse, was für eine Stadt mit 1,38 Millionen Einwohnern und über 40.000 Studenten nicht gerade viel ist. Nach mehreren Stunden Recherche und 47 versendeten Emails die ersten Wohnungsbesichtigungen. Mit einem guten Gefühl ging ich ganz entspannt zur ersten Besichtigung, die Bilder machten einen guten Eindruck und das Preis-Leistungsverhältnis schien mir in Ordnung. Dort angekommen, durchnässt vom regen, traf ich auf zehn weitere Interessenten, überwiegend asiatischer Herkunft. Die Besichtigung an sich war eher ernüchternd. Die Bilder von Trade Me waren gefühlte zwanzig Jahre alt und seit dem wurde nichts mehr gereinigt, genauso die Aussage "Erwünscht sind 12 Monate Mietdauer, unter sechs gibt es nichts". Davon stand in Trade Me leider nichts. Genau dieses Szenario durften wir noch dreimal erleben. Irgendwas machen wir falsch. Wir schreiben eine Mail nach der anderen, rennen durch ganz Auckland um auf irgendwelche Besichtigungen zu gehen, die wir letztendlich eh nicht bekommen können, war sehr ineffektiv. Was nun? Wir haben es dann auch einmal mit telefonieren versucht und dort eine positive wenn nicht ganz euphorische Zusage für ein Treffen bekommen. Die Wohnung an sich machte im Gegensatz zu manch Anderen einen sehr guten Eindruck, genau so wie das Gebäude. Wir füllten einen Bewerbungsantrag für die Wohnung aus und bekamen dann einen Tag darauf sogar die Zusage. Damit hätten wir nicht gerechnet, 36m² in einer guten Lage und voll möbliert. Wir haben insgesamt 3,5 Tage für die Wohnungssuche investiert, bis wir die Zusage hatten. Wir haben andere kennen gelernt, die nicht so viel Glück hatten. Es ist wirklich verdammt schwierig hier eine Bleibe zu finden.
Einzug. Am Samstag Nachmittag war es dann soweit. Wir durften einziehen. Mit all unserem Gepäck machten wir uns auf und trafen kurz vor einem Gewitter an der Wohnung ein. Der Makler machte an sich einen leicht gestressten Eindruck, was bestimmt daran lag, was oben auf uns wartete. Im ersten von 30 Stöcken angekommen betraten wir das Zimmer und hatten uns auf ein gründlich gereinigtest und ordentliches Appartement gefreut. Der erste Blick war noch gut. Der zweite nicht. Der Makler fing damit an, dass die Vormieter auch ein Pärchen waren, ähnlich wie wir, dann hat er Sie verlassen und Sie war nicht mehr in der Lage für Ordnung zu sorgen. Soll das jetzt eine Entschuldigung sein? Um es auf den Punkt zu bringen. Das Geschirr, Handtücher, Lacken, einfach alles war so zurück geblieben, als wäre man im Stress schnell aus seinem Zimmer gegangen und würde aber in zwei Minuten zurück kehren, um noch das gröbste zu beseitigen. Verschmierte Wände, Nägel, Beulen und Kaputtes Inventar wird in der Regel ersetzt bzw. entfernt befor der neue Mieter einzieht. Hier leider nicht. Um nicht ewig zu meckern, halte ich mich kurz. Wir haben ganze 10,5 Stunden nur damit verbracht das ganze Appartement zu reinigen. Einen Einzug in seine erste Wohnung stellt man sich doch etwas anders vor. Aber gut, nun sind wir bereits zwei Tage hier und es gefällt uns gut.
Gleich neben Auckland befindet sich nur 30 Minuten mit der Fähre entfernt Waiheke Island. Um die Insel einmal komplett zu durchqueren benötigt man mit dem Auto 45 Minuten. Wir haben uns sehr früh bereits aufgemacht und gehofft viel von der Insel zu sehen. Mein Reiseführer hat mir zwei Beaches empfohlen, die wir gleich als erstes aufgesucht haben. Auf der Insel gibt es für 9 NZ$ pro Tag die Möglichkeit einen Shuttlebus zu nutzen. Nachteil. Die Busse auf Waiheke Island sind genau so unpünktlich wie die Busse in Auckland. Nach ca. 2 Stunden haben wir dann unser nächstes Ziel erreicht, Rocky Bay. Leider ist der Name Programm und bis auf eine schöne Wanderung war dieser Abschnitt der Insel kein großes Highlight. Groß angepriesen werden auch vielerlei Weingüter, die mit zu den besten der Welt gehören. Nur leider sind die Preise hierfür sehr hoch und nur über gebuchte Touren erreichbar. Letzten Endes haben wir uns entschieden den Großteil des Tages am Palm Beach zu verbringen, riesen Wellen und ein toller Ausblick waren unschlagbare Argumente für uns.
In diesem Beitrag möchte ich kurz auf essenzielle Dinge eingehen, die einfach zum Lebensstandard dazugehören.
1. Bankkonto:
Die bekanntesten Banken in Neuseeland sind die ANZ, BNZ, und ASB. Alle drei Banken sind häufig vertreten und bieten guten Service. Die ASB und ANZ bieten kostenlose Konten für Studenten, allerdings nur sofern regelmäßiges Einkommen vorhanden ist und der Aufenthalt 6 bis 12 Monate beträgt. Des Weiterem benötigt man eine Bescheinigung über den Wohnort. Problem hierbei ist, dass man diese Bescheinigung nicht so leicht bekommt, denn ein Hotel oder Hostel sind keine festen Wohnsitze. Glücklicherweise haben wir eine sehr nette Airbnb Vermieterin, die uns mit zu ihrer BNZ Filiale nahm und uns dort einen Account eröffnen lies. Die Gebühren sind hier 5 NZ$ monatlich. Außerdem benötigt man ein gültiges Visum sowie seinen Reisepass um den Account zu erstellen.
2. Telefonieren:
Für kurze Aufenthalte bietet Vodafone eine Travel SIM an. Diese kostet 50 NZ$. Darin enthalten sind für 60 Tage 3 GB Internet und 200 Freiminuten nach Neuseeland, Australien oder sogar Europa. Die SIM bekommt man in jedem Vodafone Shop und man benötigt noch nicht einmal einen Personalausweis dafür. WhatsApp läuft weiterhin mit der alten Nummer.
3. Internet:
Man kann an vielen öffentlichen Orten kostenlos ins Netz. Besonders im Stadtzentrum ist die Verfügbarkeit von kostenlosen Wlan Netzen hoch. Wie es mit einem Hausanschluss funktioniert werde ich in ca. einer Woche erzählen.
Auckland ist definitiv anders. Regen, Sonne, Wind. Im März kann das Wetter hier schon leicht wechselhaft sein trotz stetig hoher Temperaturen von 25°C bis max. 30°C, ist es ganz normal, dass es den ganzen Tag regnet, aber das stört hier keinen. Solange der Scheibenwischer nicht auf Hochtouren läuft, bleibt die Regenjacke bzw. der Regenschirm bei den meisten zu Hause. Die Landschaft ist grün und sehr abwechslungsreich. Die Innenstadt ist umgeben von mehreren Stadtparks und voller leben. Sofern das Wetter sich dann einmal ändert ist es wirklich herrlich. Selbst Temperaturen um die 30°C lassen sich durch den vom Pazifik kommenden Wind gut aushalten. Gefährlich allerdings ist die UV-Strahlung. Ich selbst durfte am ersten Tag nach einem ausgiebigen Sonnenbad selbst die Erfahrung machen und holte mir sofort einen Sonnenbrand, obwohl mir das in Deutschland nie passiert.
Wer hat sich schon einmal die Frage gestellt was der weitest entfernte Ort von zu Hause aus ist, kann diese Seite besuchen. Von München aus ist Auckland die weitest entfernte Großstadt, mit 18155KM.
Unser Flug ging von München nach Dubai, 6 Stunden. Nach 4 Stunden Aufenthalt ging es weiter nach Melbourne (15h). Dort mussten wir weitere 3 Stunden warten und dann kamen wir nach weiteren 3 Stunden in Auckland an. Das geht vor allem auf die Sitzmuskeln und die Geduld. Trotz des guten Entertainmentprogramms im Flieger vergehen 31 Stunden verdammt langsam.
Das Einzige was wirklich entschädigt ist die Aussicht vom Flieger aus auf Auckland. Das Land strotzt vor saftiger Natur und sieht von oben aus wie eine Modelllandschaft.
Bis jetzt war uns der Begriff Jetlag selbst nicht bekannt. Nun wissen wir wie man sich dabei fühlt. Man wacht mitten in der Nacht auf und meint man hat verschlafen. Nach der zweiten Nacht merkt man doch das leichte Besserung in Sicht ist, trotzdem nimmt es den Körper mit.
Abschiedsparty von Lena und mir. Danke an alle die dabei waren, wir werden euch vermissen!
Die Vorbereitungen auf unseren Neuseelandaufenthalt laufen bereits seit über acht Monaten. Bereits im August letzten Jahres habe ich mich bei der University of Auckland beworben und dann Mitte September die Zusage erhalten. Hilfreich bei der Bewerbung war die Zusammenarbeit mit der Agentur GOzealand. Lena entschied sich dann gegen Ende des Jahres die Gelegenheit mit mir zu Nutzen und einen Work and Travel Aufenthalt zu machen. Die Organisation unserer Reise war im Vorfeld aufwendiger als gedacht, hier eine kleine Timeline für euch zur Übersicht.