Studieren in Neuseeland

Der Grund für meinen Neuseelandsaufenthalt ist ein Auslandssemester an der University of Auckland. Die Frage nach warum, wieso und weshalb Auckland beantworte ich ganz einfach. In Deutschland studiere ich an der Technischen Hochschule in Ingolstadt, Wirtschaftsingenieurswesen im sechsten Semester. Mein Wunsch ein Auslandssemester zu machen war schon immer da, nur leider nicht die Gelegenheit. Nun habe ich mich frühzeitig dafür entschieden und mich auf die Suche nach einer passenden Universität gemacht. Schwierigkeiten bereitete mir vor allem die Wahl der Auslandshochschule, da ich in Deutschland nur noch acht Prüfungen zu schreiben habe. Tipp für alle die es sich noch überlegen ein Auslandssemester zu machen, am besten frühzeitig im Studium, damit man noch mehrere Fächer zur Auswahl hat. Wie man sich denken kann ist es nicht gerade einfach eine Schule im Ausland zu finden, die genau diejenigen Fächer anbietet, die man noch braucht. Daher hat sich meine Suche hauptsächlich auf größere Universitäten begrenzt. Da ich ins englischsprachige Ausland wollte und nicht unbedingt nach Amerika, blieben mir die Optionen England, Australien, Südafrika und Neuseeland. Mein Hochschulkoordinator hat mir eine Broschüre in die Hand gedrückt, die ich normalerweise immer sofort wegschmeiße, aber diese war irgendwie anders. Auf dem Frontcover waren tolle Landschaftsbilder und die Universitäten waren keine Betonklötze sondern mächtige Gebäude. Es war ein Infoheft von der Agentur Gozealand, Gostralia. Diese Agentur unterstützt deutsche Studenten kostenlos in allen Belangen und steht mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um ein Auslandssemester in Australien oder Neuseeland geht. Zufällig blieb ich beim Durchblättern bei der University of Auckland stehen. Am selben Nachmittag noch, habe ich bei der Agentur angerufen und mich beraten lassen. Rebecca und Sabrina in Stuttgart arbeiten bei Gozealand und waren selbst schon an der University of Auckland, sie haben mich klasse über alles was ich wissen wollte informiert. Nach ein paar Tagen habe ich dann den Entschluss gefasst und mich einfach einmal angemeldet. Schon die Bewerbung war umfangreicher als gedacht. Beglaubigte Zeugnisse, zahlreiche Kopien, englisches Sprachzertifikat und noch eine Vielzahl an Formularen, die ich erst einmal bereitstellen musste. Rebecca hat sich dann um meine Bewerbung gekümmert und mich immer auf dem Laufenden gehalten. Gegen Anfang September habe ich dann bereits eine Zusage erhalten und alles ging seinen Lauf….

 

Das Studentenleben in Auckland ist definitiv anders als in Deutschland. Die University of Auckland besteht bereits seit 133 Jahren und beruft sich auf die Bräuche der Maori. Die Schule wurde immer wieder Stück für Stück erweitert und besteht aus mehreren Campis. Der City Campus im Herzen Aucklands steht auf einer Fläche so groß wie das Oktoberfest und bietet alles was man sich nur vorstellen kann. An der Universität sind insgesamt über 40.000 Studenten immatrikuliert und über 200 Studentenvereine aktiv. Es gibt sogar einen Fleisch-Freunde-Club, einen Wander-Club oder Kite-Surf-Club. Mein persönliches Highlight ist der eigene Park der Schule. Ich gehe jeden Tag durch Ihn wenn ich auf dem Weg zu meinen Vorlesungen bin. Bevor das Studium beginnt, gibt es eine sogenannte Orientation Week. Diese dient dazu, wie der Name schon sagt, dass man die Schule kennen lernt und sich ein wenig auf dem riesigen Gelände zurecht findet. Meine Fächer sind Managing Projects and Innovations, Business Process Design, Business Systems und Service Marketing and Management. Ich hätte auch Deutsch, Maorisprache, Maorikultur oder Maorikunst wählen können. Seit nun einer Woche laufen meine Vorlesungen. Neu für mich war, dass ich mit bis zu 1500 Leuten in einem Saal sitze und der Dozent sich nur mit seinem Vornamen vorstellt. In Ingolstadt saß ich mit 50 Leuten in einem Raum und habe den Professor nicht verstanden, weil es so laut war. Hier sitzt man mit über tausend Leuten in einem Raum und es ist einfach muxmäuschen still. Auch das Studieren an sich ist anders. Es gibt nicht eine finale Prüfung im Semester, sondern man muss während des Semesters Assignments schreiben, das sind Zusammenfassungen über Texte, Vorlesungen und Gruppenarbeiten. Neben zwei Prüfungen gibt es in den meisten Fächern eine Mitarbeitsnote. Mal sehen was das Semester so bringt, der Unterricht ist gut strukturiert und die Dozenten geben sich viel Mühe die Inhalte möglichst interessant zu vermitteln. Ich werde gegen Mitte des Semesters hierzu ein Update posten. 

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